Rheinpfalz: „Es geht vorwärts“ (03.12.2018)

Hallenhockey: Damenteam der TG Frankenthal lässt in Erster Regionalliga Süd spielerische Fortschritte erkennen – 3:3 zu Hause gegen TSV Schott Mainz

Von Frank Geller

 FRANKENTHAL. Die ersten Damen der TG Frankenthal haben am Samstag in der Ersten Hallenhockey-Regionalliga Süd den ersten Punkt geholt. Zwei Zähler mehr hätten es gut sein können, denn die Frankenthalerinnen präsentierten sich zu Hause beim 3:3 (2:2) gegen den TSV Schott Mainz stärker als in den ersten beiden Saisonspielen. Auch in Unterzahl hatten sie viele Chancen.

„Wir waren klar die bessere Mannschaft und hätten das Spiel eigentlich gewinnen müssen“, sagte TG-Trainer Udo Specht nach der Partie. Er war dennoch erleichtert: „Nach den zwei Niederlagen zum Auftakt ist der Punktgewinn für die Psyche enorm wichtig. Eine weitere Pleite wäre angesichts der spielerischen Fortschritte eine große Enttäuschung gewesen.“ Sein Fazit: „Es geht vorwärts.“ Der Druck bleibe aber hoch. Weil der 1. Hanauer THC gegen den TuS Obermenzing sein erstes Spiel gewann (5:4), liegt Frankenthal weiter auf dem letzten Tabellenplatz. Gegen Mainz zeigten die TG-Damen einen viel lebhafteren Auftritt als bei der 1:7-Klatsche im ersten Heimspiel gegen den Bietigheimer HTC. Sie eroberten viele Bälle und kombinierten sich gut in den Schusskreis. Von Anfang an hatten die Frankenthalerinnen mehr Spielanteile als ihre Gäste. Was fehlte, war der positive Abschluss. Schon in der ersten Minute hatte TG-Stürmerin Kim Lauer nach Vorarbeit von Alisa Hoffmann die Führung auf dem Schläger. Eine weitere gute Gelegenheit vergab sie in der achten Minute. Lea Schopper, die nach einer Verletzungspause ins Team zurückgekehrt war, steckte auf der linken Seite den Ball durch, doch Lauer scheiterte mit der Rückhand an der Mainzer Schlussfrau Svea Nagel.

Das Tor fiel auf der anderen Seite: Beim ersten richtigen Angriff der Gäste passte Schott-Stürmerin Sarah Benkstein den Ball zu Noemi Becker, die sicher einschob – 0:1 (9.). Es war eine Phase, in der die TG-Anhänger in der Halle fürchteten, dass die guten Ansätze ihres Teams keine Früchte tragen würden. Zwei Strafecken der Gastgeber brachten keinen Ertrag, und dann verschoss Kim Lauer auch noch einen Siebenmeter (17.). Auf der anderen Seite hatte Schott die Gelegenheit, die Führung auszubauen, doch TG-Keeperin Nadine Deimling entschärfte den Konter der Gäste.

Für Entlastung sorgte die vierte Frankenthaler Strafecke, die Nina Büffor zum Ausgleich nutzte (26.). Das 1:1 verunsicherte die Gäste sichtlich. Das wiederum bemerkte die Turngemeinde: Esther Peikert vollendete einen schönen und schnellen Angriff zur verdienten 2:1-Führung (27.). Danach hielten die Frankenthalerinnen den Druck jedoch nicht aufrecht. Anstatt bei Angriffen konsequent mit der zweiten Reihe nachzurücken, ließen sie ihrem Gegner Räume, was die technisch versierte Aline Bessling zum 2:2 nutzte (28.). Nach der Pause brachte die TSV-Kapitänin die effektiven Gäste nach einer von Frankenthal schlecht verteidigten Strafecke sogar mit 2:3 in Führung (35.).

Eine schwere Hypothek für die TG-Damen waren zwei Gelbe Karten. Bei Zweikämpfen von Francesca Delarber (29.) und Lea Schopper (42.), die beide viele Bälle in den Schusskreis brachten, entschied Schiedsrichter Vajk Deáky auf Tätlichkeit. Beide Spielerinnen schickte er für fünf Minuten auf die Strafbank. Dass die Turngemeinde insgesamt zehn Minuten lang in Unterzahl spielen musste, ärgerte Trainer Udo Specht. „Die Schiedsrichter haben das Spiel heute mitentschieden. Die Gelben Karten waren vertretbar; die Höchststrafe zu verhängen, war aber in beiden Fällen vollkommen unangemessen.“

Doch auch in Unterzahl hatten die Frankenthalerinnen die besseren Chancen, scheiterten aber ein ums andere Mal an Schott-Torfrau Svea Nagel. In der 57. Minute machte es Kim Lauer nach einem klasse Pass von Delarber besser und erzielte den Ausgleich. Kurz vor Schluss rettete Feldspielerin Alisa Hoffmann auf der Torlinie den Punkt. „So spät noch den Ausgleich zu kriegen, fühlt sich wie eine Niederlage an“, sagte Gästetrainer Kristian Martens. „Wir haben aber schon früh gemerkt, dass es kein leichtes Spiel wird.“

So spielten sie

TG Frankenthal: Deimling (Main) – Koppel, Peikert, Lauer, Happersberger, Schopper, Schwindt, Hoffmann, Büffor, Delarber, Haselmaier

TSV Schott Mainz: Nagel – Bessling, Benkstein, Bonkowski, Dolezilek, Jürgensen, Cunningham, Pateisky, May, Becker

Tore: 0:1 Becker (9.), 1:1 Büffor (26., Strafecke), 2:1 Peikert (27.), 2:2 Bessling (28.), 2:3 Bessling (35., Strafecke), 3:3 Lauer (57.) – Strafecken: 4/1 – 2/1 – Grüne Karte: Benkstein – Gelbe Karten: Delarber, Schopper – Beste Spielerinnen: Deimling, Delarber, Schopper, Schwindt – Becker, Bessling, Bonkowski – Zuschauer: 50 – Schiedsrichter: Deáky (Koblenz)/Schmitz (Neunkirchen).