Zum Start kein Freifahrtschein (25.11.2022)

Hockey: Der Münchner SC und der Wiesbadener THC sind die Auftaktgegner der TG Frankenthal in der Ersten Hallenhockey-Bundesliga. Am Samstag (16 Uhr) gastiert das Team aus Bayern in der Stadtsporthalle Am Kanal, am Sonntag (12 Uhr) muss die TG beim Aufsteiger in Hessen ran.

 
Das wird gleich ein ganz wichtiges Wochenende im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg der TG Frankenthal in die Eliteklasse in der Halle. Hatte man in der ersten Saison zum Start mit dem Mannheimer THC laut Trainer Timo Schmietenknop quasi einen „Freifahrtschein“ zum Einspielen in der Halle, da die Mannheimer in der Sechserliga noch einmal eine Klasse für sich sind, muss das Team dieses Mal auf den Punkt hellwach sein. „Drei Zähler sind unser Ziel aus den beiden Spielen“, sagt Schmietenknop.

An das Spiel gegen München in der Stadtsporthalle in der vergangenen Saison dürfte sich die TG zumindest gerne zurückerinnern. 8:4 gewannen die Frankenthaler, ein ganz wichtiger Sieg, um als Aufsteiger in der Klasse zu bleiben, was ja letztlich gelungen ist. Ein Erfolg am Samstag wäre ein Auftakt nach Maß. München habe allerdings im Feld beeindruckt, extrem gut mitgehalten, warnt der TG-Coach. Die Mannschaft sei in der vergangenen Hallensaison eher unerwartet mit in den Abstiegsstrudel geraten. „München hat eine Mannschaft mit Potenzial. Wenn die ins Rollen kommt, dann wird es schwer für uns. Wir müssen gleich im ersten Spiel eine überzeugende Leistung abrufen“, fordert Schmietenknop.

Am Sonntag geht es dann zum aufstrebenden Wiesbadener HTC – ein Verein, der laut Schmietenknop über eine große Finanzkraft verfügt, sowohl bei den Herren als auch beiden Damen stark im Kommen ist. Der Gegner habe gleich vier, fünf Neuzugänge zu verzeichnen. „Wir waren in der letzten Saison gefühlt der erste Aufsteiger seit vielen, vielen Jahren, der den Klassenerhalt geschafft hat“, meint Schmietenknop. Doch mit Wiesbaden stehe die TG nun einem starken Aufsteiger gegenüber, gegen den es schwer werde, der aber nicht unschlagbar sei. „Gewünscht haben wir uns einen solchen Aufsteiger nicht“, sagt der Coach.

TG fehlt der Top-StürmerMithalten könne die TG in der Ersten Liga, das habe ein Vorbereitungsturnier in Ludwigsburg gezeigt. Es habe sich aber ebenso gezeigt, dass in der Ersten Liga jeder Fehler schnell bestraft werde. So habe die TG gegen den Mannheimer HC zu viele Fehler gemacht, was der Gegner eiskalt ausgenutzt habe.

Die TG muss auf eine konzentrierte Defensive bauen und dort möglichst fehlerfrei agieren. „Wir haben keinen Top-Stürmer, der zehn, 20 Tore schießt“, weiß Schmietenknop. Alle Spiele in der Vorbereitung seien eng gewesen, aber die TG habe nicht viele Tore geschossen. Somit dürften hinten auch nicht viele fallen, um erfolgreich zu sein. Und vorne müssten die wenigen Chancen möglichst konsequent genutzt werden. Das Rezept klingt einfach, doch im Hallenhockey nur sehr schwer umzusetzen. Was der TG zugute kommen könnte: Im zweiten Jahr Erste Liga sind die Spieler einen Tick erfahrener, vielleicht auch ruhiger geworden.

Schmerzhafter AusfallAllerdings: Es sind nur Abgänge, aber keine Zugänge zu verzeichnen. Und einer, der zwar noch da ist, wird aber erst einmal schmerzlich vermisst: Sven Becker laboriert an einem Meniskusriss. Damit fehlt eine tragende Säule im TG-Spiel. Lauritz Fuchs, Christian Dopp, Volker Schwindt und Eike Bumb stehen im Vergleich zur vergangenen Hallensaison nicht mehr zur Verfügung. „Deshalb dürfen wir uns keinen weiteren Ausfall erlauben“, sagt Schmietenknop.

„Wir haben eine wettbewerbsfähige Mannschaft“, glaubt der Trainer aber an sein Team. Der Mannheimer HC und auch der TSV Mannheim seien wohl nicht in Reichweite, aber gegen alle anderen Mannschaften sei es möglich, Punkte zu holen. Deshalb ist es so wichtig, dass die TG jetzt zum Startwochenende nicht leer ausgehe.