Vor der Saison: Mit einem in der Theorie breiteren Kader gehen die Herren der TG Frankenthal in die neue Saison der Zweiten Feldhockey-Bundesliga. Erster Gegner ist auf dem Jahnplatz am Samstag (14 Uhr) der HTC Stuttgarter Kickers. Nach dem souveränen Klassenverbleib in der vergangenen Saison schielen Trainer Timo Schmietenknop und seine Truppe nach höheren Tabellenregionen.Von Christian Treptow Unterm Strich fehlten seinen Schützlingen damit zwei Wochen Vorbereitung. Weshalb der Übungsleiter damit rechnet, dass sein Team erst am kommenden Wochenende bei den beiden Spielen in Berlin bei 100 Prozent angekommen ist. Im taktischen Bereich seien die Spieler schon weiter, was auch daran liegt, dass Schmietenknop, der wieder Co-Trainer Hans Damm zur Seite hat, ähnlich wie im American Football den Spielern eine Art Playbook geschickt hat. Darin ist auf über 40 Seiten aufgezeichnet, wie sich jeder Einzelne beim Pressing verhalten soll. „Das hat gut geklappt, die Jungs haben das gut umgesetzt.“ Trio aus FeudenheimEntgegengekommen ist der TG, dass sich die Herrenmannschaft des Feudenheimer HC aufgelöst hat. Drei Akteure aus Mannheim sind bei der TG gelandet und machen den Kader breiter: Ludovico Melideo sowie Jonas Stroh und Torben Theobald. Melideo sei vom Typ her wie Fridolin Lüschen, meint Schmietenknop. „Ein typischer Kreisstürmer.“ Stroh sei stark in der Defensive und erinnere mit seiner Laufstärke und Schnelligkeit an Johannes Zurke. An Torben Theobald sei er schon zwei, drei Jahre dran gewesen, sagt der Coach. „Er ist von den Dreien am variabelsten. Er ist quirlig und technisch stark“, sagt Schmietenknop über den Neuen, der in Mittelfeld und Sturm zum Einsatz kommen kann. Grundsätzlich sei es ein gutes Gefühl, wenn die Leute aus Mannheim wieder rüberkommen in die Pfalz, gibt Timo Schmietenknop unumwunden zu. Und davon hat die TG in der jüngeren Vergangenheit schon profitiert. Aktuellstes Beispiel ist Tim Ehret, der vom Mannheimer HC nach Frankenthal kam und jetzt die Geschicke im Mittelfeld leitet. Welchen Stellenwert er in der Mannschaft mittlerweile genießt, zeigt die Tatsache, dass ihn das Team zum neuen Kapitän gewählt hat. Routinier Sven Becker und Yannick Koch, der an Muskelmasse zugelegt hat, sind neben Ehret in der Schaltzentrale für die Impulse zuständig. Wobei vor allem Koch mit seinen technischen Fähigkeiten im Eins-gegen-eins immer wieder Lücken reißen kann. Bernet in guter FormDen Anfang dieser Wanderbewegung hat Thimo Bernet gemacht. Der Keeper sei schon in einer „galaktisch guten Form“ und habe entsprechend auch die Nase vorn, was den Starterjob für das Spiel gegen Stuttgart betrifft. Aber: „Oliver Scharfenberger ist näher dran als in der vergangenen Saison“, betont der Trainer. Druck bekommt das Duo von Julius Wagner. „Er wird von Woche zu Woche stärker. Und er wird auch seinen Einsatz in dieser Saison bekommen. Wir sind auf dem Weg, drei gute Bundesliga-Torhüter zu haben“, frohlockt Timo Schmietenknop. Da wird der Konkurrenzkampf entsprechend sein, was dem Coach nur recht sein kann. Das mit dem Konkurrenzkampf gilt auch für die Abteilung Attacke. „Im Sturm haben wir jetzt ein Überangebot“, sagt der Trainer. Das bedeutet, dass Schmietenknop wieder in Sachen Umschulung aktiv wird. Max Neumeier soll zum Mittelfeldspieler umfunktioniert werden. Großer Kader hilft„Die Herausforderung ist, dass alle glücklich sind“, weiß Timo Schmietenknop. Aber er ist sich auch bewusst, dass man einen großen Kader braucht, um gut durch die Saison zu kommen. „Wir brauchen einen 20-Mann-Kader. Es gibt immer Verletzungen, oder einer kann mal nicht. Wir waren schon mal in Berlin und haben mit Bernet im Sturm gespielt.“ Aber er weiß auch, dass er von Spiel zu Spiel unangenehme Entscheidungen treffen muss. „Das habe ich in der Mannschaft auch schon angekündigt. Ich hoffe, die Spieler sehen das als Motivation.“ Seinen Schützlingen bescheinigt Timo Schmietenknop eine gute Athletik und viel Engagement. Man werde eine ehrgeizige und siegeshungrige Mannschaft sehen, verspricht er. „Die Jungs haben die Nase voll von Unentschieden“, verweist er auf die Rückrunde der vergangenen Spielzeit. Ziel: Platz dreiUnd damit ist auch die Anspruchshaltung auf dem Jahnplatz auf einmal eine andere. Klar, oberste Maxime ist weiterhin, erst mal den Klassenverbleib zu sichern. Doch die Leistungen in der vergangenen Runde haben Lust auf mehr gemacht. Absteiger SC 1880 Frankfurt mit Johannes Gans sei wohl der erste Anwärter auf die Meisterschaft. Platz drei sei aber mit einer konstanten Leistung drin, meint der Coach. Die ersten Punkte auf dem Weg sollen am Samstag gegen den HTC Stuttgarter Kickers eingefahren werden, traditionell ein unangenehmer Gegner. Die Duelle mit den Schwaben sind in der Regel eng. „Stuttgart ist sehr robust und konterstark. Wir dürfen ihnen nicht viel Luft zum Atmen lassen und müssen einfache Ballverluste vermeiden“, fordert der TG-Trainer. Der Kader der TG Tor: Thimo Bernet, Oliver Scharfenberger, Julius Wagner; Abwehr: Marc Beck, Manuel Eck, Sandro Reinhard, Bastian Schneider, Jonas Stroh, Simon Taubert, Johannes Zurke; Mittelfeld: Sven Becker, Tim Ehret, Constantin Holzhauser, Yannick Koch, Lars Schreiner, Torben Theobald; Sturm: Sven Beringer, Lel Brugger, Alexander Cunningham, Noah Frank, Vincent Martens, Ludovico Melideo, Max Neumeier, Dominik Seel, Jonathan Wiemer, Luca Zerm. Die Hinrunde der TG 10. September (14 Uhr): TGF – HTC Stuttgarter Kickers; 17. September (14.30 Uhr): Zehlendorfer Wespen – TGF; 18. September (13 Uhr): SC Charlottenburg – TG Frankenthal; 24. September (14 Uhr): TGF – HG Nürnberg; 25. September (14 Uhr): TGF – Nürnberger HTC; 1. Oktober (14 Uhr): SC Frankfurt 1880 – TGF; 8. Oktober (14.30 Uhr): TGF – TuS Lichterfelde; 9. Oktober (14 Uhr): TGF – TC Blau-Weiss Berlin; 16. Oktober (12 Uhr): Wiesbadener THC – TGF. |