Ein Punkt zum Auftakt (28.11.2022)

Hallenhockey: Nicht die anvisierten drei, sondern nur einen Punkt holte die TG Frankenthal am Auftaktwochenende der Ersten Hallenhockey-Bundesliga aus zwei Spielen. Dem 4:4 (2:2) am Samstag gegen den Münchner SC in der Stadtsporthalle Am Kanal folgte ein 5:8 (2:2) am Sonntag bei Aufsteiger Wiesbadener HC. Einer war am Samstag Fels in der Brandung.

 
Oli, Oli, skandierten die Fans, rund 300 waren gekommen, auf den Rängen der Stadtsporthalle Am Kanal nach der Begegnung gegen den Münchner SC. TG-Torwart Oliver Scharfenberger war ein Garant dafür, dass die TG im Auftaktspiel gegen den Münchner SC einen Punkt mitnahm. Dem Bad in der Menge mit seinen Mannschaftskameraden folgten Schulterklopfer auf dem Spielfeld. Der Torhüter genoss den Moment, den er mitnehmen wolle. Der Punkt sei sehr wichtig. Einige Spieler bei der TG seien ja zum ersten Mal in der Ersten Bundesliga mit dabei, meinte Scharfenberger. Es sei eine insgesamt starke Defensivleistung gewesen.

Im dritten und Anfang des vierten Viertels hatte Scharfenberger die TG im Spiel gehalten. Ab der 41. Minute schossen sich die Gäste richtig auf den Keeper ein. War der Schuss von Ben Kramer an den Pfosten noch glücklich für die TG, musste sich Scharfenberger noch in der gleichen Minute ins Getümmel werfen, um die MSC-Führung zu verhindern. Das 2:3 (42.) durch Luca Kirstein konnte er wenig später nicht verhindern, blieb aber weiter im Mittelpunkt. Die erste Strafecke für den MSC (43.) wird Beute des Keepers, ebenso Nummer zwei und drei (45.). In die Drangphase der Münchner hinein erzielt Noah Frank (48.) den 3:3-Ausgleich und das Momentum nutzend legt Johannes Zurke auf 4:3 (52.) vor.

Jetzt ist Stimmung in der Halle. Erst recht nicht, als Scharfenberger sich bei einem Siebenmeter im Kasten so groß macht, dass ihn Phillip Holzmüller (52.) an die Latte hämmert. Drei Minuten später setzt MSC-Spieler Marvin Nahr den Ball erneut an den Pfosten. Im direkten Gegenzug hatte Alexander Cunningham und gleich darauf Zurke die Möglichkeit, einen Zweitore-Vorsprung herauszuschießen. München erhöhte den Druck, um wenigstens einen Punkt zu retten, nahm den Torwart zugunsten eines Feldspielers raus – und wurde belohnt. Kirstein glich mit seinem zweiten Treffer zum 4:4-Endstand (56.) aus.

Aufgrund des Umstands, dass das Auftaktspiel nicht verloren wurde, keiner so recht wusste, wo sein Team wettkampfmäßig steht, waren die Trainer – Timo Schmietenknop (TG), Patrick Fritsche (MSC) – zufrieden mit der Punkteteilung. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie sich nicht ärgern soll“, sagte Fritsche „Klar hatten wir die Chance, Ende des dritten, Anfang des vierten Viertels wegzuziehen. Es war aber ein schönes Spiel mit Stimmung in der Halle. Das ist es, was Hallenhockey ausmacht.“ Schmietenknop war zufrieden mit der Defensivleistung seiner Mannschaft. Vorne habe man eben gemerkt, dass der Top-Stürmer fehle.

Das Ergebnis war gerecht, weil jede der Mannschaften Phasen hatte, in der sie hätte das Spiel entscheiden können. Effektiv waren die Münchner in den ersten 20 Minuten in einem da ausgeglichen Spiel. Marvin Nahr (9., 23.) brachte den MSC 0:2 in Front. Doch bis zur Halbzeit glich die TG aus: 1:2 Bastian Schneider (26.), 2:2 Johannes Zurke (30./Strafecke).

Vom Ergebnis her identisch verlief das Spiel am Sonntag in Wiesbaden – zumindest in der ersten Hälfte. 2:2 stand es zur Halbzeit, nach einem 0:2-Rückstand für die TG. „Wir waren allerdings dieses Mal in der ersten Halbzeit drückend überlegen. Wenn wir bis zum Wechsel klar geführt hätten. hätte sich keiner beschweren können“, sagte Schmietenknop.

Nach der Pause sei allerdings Wiesbaden stark aufgekommen. „Ich gehe definitiv davon aus, dass diese Mannschaft nicht absteigen wird. Aber die beiden Auftaktgegner waren das Niveau, auf dem auch wir uns bewegen. Alles steht noch dicht beisammen“, meinte der TG-Coach. Nachdem der THC auf 6:2 davongezogen war, gelang es der TG noch einmal durch Tore von Noah Frank (43.) und zwei Treffern von Zurke (49., 50.) auf 5:6 heranzukommen. „Wir haben dann Risiko raus- und den Torwart wieder reingenommen. Das Spiel stand auf Messers schneide“, sagte der TG-Coach. Mit dem besseren Ende für den Aufsteiger.