2:0 heißt es in Sachen Derby in dieser Saison für die TG Frankenthal. Nach dem 4:1 im Hinspiel gewann die TG auch gestern Abend das Rückspiel beim Dürkheimer HC 3:2 (2:0). Die Frankenthaler bleiben damit weiter auf Titelkurs, während der DHC gegen den Abstieg kämpft.
Bad Dürkheim. Die Partie unter Flutlicht begann ausgeglichen, die erste Chance verzeichnete der DHC mit einem noch eher als Schüsschen zu bezeichnenden Versuch von Lasse Nehrdich, der rechts am Tor vorbei strich (2.). Zwei Minuten später hatte auch die TG ihre erste Gelegenheit. Timo Schmietenknop passte von der Grundlinie auf Lauritz Fuchs, Frankenthals Stürmer verpasste aber vorm DHC-Kasten.Es entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem erst nach dem 0:1 der Frankenthaler zu erkennen war, dass sich der wahrscheinliche Meister und ein Abstiegskandidat gegenüber stehen. Der Treffer fiel in der 22. Minute. Alexander Cunningham war an der Schusskreisgrenze an den Ball gekommen und ließ Alexander Riedle im DHC-Tor keine Chance. Wieder zwei Minuten später hatte Nehrdich nach beeindruckendem Sprint übers ganze Feld von Jonathan Strauß die Kugel zum DHC-Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte aber am stark reagierenden Thimo Bernet. Die erste Strafecke für Frankenthal nutzte Johannes Gans in der 29. Minute zum 2:0. Dürkheim wirkte nervös und ließ in der Folge zwei Kurze Ecken ungenutzt.
Der DHC kam etwas besser aus der Pause. In der 38. Minute legte Nehrdich gut auf Sturmkollege Richard Neu ab, TG-Keeper Bernet war jedoch wieder zur Stelle. Sein Gegenüber war nach einer erneuten Strafecke ohne jede Abwehrchance (40.). Sandro Reinhard hatte sie hereingegeben, der Ball wurde mustergültig für Gans gestoppt, der die Kugel ins Netz donnerte. In der Folge hielt ein gut aufgelegter Torwart Riedle den DHC im Spiel, warf sich vor den Ball, den die TG mit blitzschnellem Konter in den Schusskreis gebracht hatte (43.), und parierte auch gegen Timo Schmietenknop (50.).
Zuvor hatte sich der manchmal unglücklich agierende Torben Förster durch die TG-Abwehr gekämpft, war schon im Fallen, als er den Ball noch über TG-Keeper Bernet lupfen konnte. Plötzlich kam Dürkheim, Frankenthal schien nicht mehr so siegessicher wie zuvor. Prompt fiel der Anschlusstreffer. Nach einigem Hin und Her im TG-Schusskreis hob Strauß die Kugel über Bernet ins Netz (58.). Doch das Dürkheimer Aufbäumen kam zu spät, auch die doppelte Überzahl nach einer Gelben Karte kurz vor Schluss für Cunningham wegen ständigen Reklamierens konnten die Gastgeber nicht nutzen. „Das haben wir nicht gut gespielt am Ende“, kommentierte DHC-Coach Andreas Schanninger die Schlussphase. Davor war er mit Willen und Mentalität seines Teams zufrieden – ab dem Anschlusstreffer. Deutlich kritisierte er dagegen Halbzeit eins: „Wir waren zu weit weg, hatten nicht den nötigen Biss.“ Gleichzeitig trauerte der Dürkheimer Trainer vergebenen Chancen hinterher, unter anderem dem Strauß-Konter und einem Schuss nach einer Strafecke, der vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang (33.). „Dann steht es vielleicht 1:1 oder nur 1:2 und alles sieht anders aus“, sagte Schanninger. Wieder hatte seine Mannschaft Pech mit Verletzungen, kurz vor der Partie fiel Patrick Schappert aus, während des Spiels verletzten sich noch Leon Franken und Jens Paul.
Wesentlich besser war die Laune nach dem Abpfiff bei Schanningers Gegenüber Hans-Christian Damm. Der TG-Trainer, von Volker Schwindt fröhlich im Vorbeilaufen „Erfolgscoach“ genannt, hatte von seiner Truppe „phasenweise ein gutes Spiel gesehen“. Allerdings habe es das Team nach dem 1:3 der Dürkheimer nochmal unnötig spannend gemacht. „So nervenaufreibend hätte ich das zum Ende hin nicht gebraucht, aber so ist es halt im Derby“, sagte Damm, der mit seiner Mannschaft am Sonntag gleich wieder ran muss. Es geht zum TSV Schott Mainz, der einen Punkt hinter dem DHC steht, aber vier Spiele weniger hat. Die Dürkheimer könnten Nachbarschaftshilfe vom Titelaspiranten brauchen.
So spielten sie
Dürkheimer HC: Riedle (Pacyna) – Mehrain, Richard Neu, Julius Neu, Dörr, Dopp, Nehrdich, Strauß, Franken, Förster, Schmitt, Paul, Sturm, Schappert, Crossett, Stiefenhöfer
TG Frankenthal: Bernet (Scharfenberger) – Becker, Cunningham, Hayn, Fuchs, Gans, Schmietenknop, Lüschen, Beck, Zurke, Haber, Schwindt, Kohlmann, Schneider, Frank, Reinhard
Tore: 0:1 Cunningham (22.), 0:2 Gans (29., Strafecke), 0:3 Gans (40., Strafecke), 1:3 Förster (45.), 2:3 Strauß (58.) – Strafecken: 2/0 – 3/2 – Grüne Karten: Dopp – Zurke – Gelbe Karte: Cunningham – Beste Spieler: Riedle, Nehrdich – Bernet, Gans – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Metz (Kaiserslautern).