Hockey: Spieler der ersten Herren coacht Regionalliga-Schlusslicht – Udo Specht abgelöst
Von Christian Treptow
Frankenthal. Die Verbindung zwischen den ersten Damen der TG Frankenthal und Trainer Udo Specht hielt nur fünf Spiele lang. Wie Hockey-Abteilungsleiter Timo Schmietenknop gestern informierte, ist Specht nicht mehr Coach des Damenteams. Interimsmäßig übernimmt Fridolin Lüschen, unterstützt von Schmietenknop, die Mannschaft.
„Die Chemie hat nicht gestimmt. Es hat einfach nicht gepasst“, sagt Katharina Koppel, Kapitänin der ersten Damen der TG. Man sei nicht im Streit auseinandergegangen, sei Specht dankbar. „Wir waren vielleicht nicht offen genug“, gesteht Koppel.Vor der Weihnachtspause sind die TG-Damen auf dem letzten Platz in der Südgruppe der Ersten Hallenhockey-Regionalliga. „Fünf Spiele, ein Punkt, damit kann man nicht zufrieden sein“, sagt Udo Specht. Er habe es der Mannschaft freigestellt, ob sie mit ihm weitermachen wolle oder nicht. Er selbst sei bereit gewesen weiterzumachen, habe das Engagement bei seinem Antritt auch als mittel- bis langfristig betrachtet. Er hoffe, dass die neuen Trainer neue Impulse bringen können. „Ich wünsche es der Mannschaft, dass sie den Klassenerhalt schafft.“
Das Gute: Bis zum Drittletzten Hanau sind es derzeit nur fünf Zähler. Bei drei Punkten für einen Sieg ist das aufzuholen. Doch dazu muss in der Rückrunde – die erste Partie ist am 12. Januar beim Bietigheimer HTC – kräftig gepunktet werden. Koppel ist optimistisch, dass es mit dem Klassenverbleib funktioniert. „Wir müssen drei Spiele gewinnen“, sagt sie. Mainz, Hanau, Obermenzing und auch Eintracht Frankfurt seien schlagbar. „Von der Qualität im Kader her haben wir es drauf.“
In den bisherigen fünf Spielen hätten der Mannschaft vor allem einfache Fehler das Genick gebrochen. „Wir spielen oft gut, aber dann kommt auch oft der Knick.“ In der Rückrunde gehe es darum, die Konzentration hoch zu halten. „Wir werden voll durchtrainieren“, kündigt Koppel an. Zumal die Mannschaft athletisch nicht auf der Höhe sei.
Auch Fridolin Lüschen, der die Mannschaft jetzt gemeinsam mit Timo Schmietenknop wieder auf Kurs bringen soll, sieht die Lage nicht als hoffnungslos an. Mit „einer klaren Struktur und einem klaren System“ will er nach eigener Aussage zum Erfolg kommen. Heute ist die erste Übungseinheit unter seiner Ägide.
Koppel und Lüschen sind sich einig: Die Hauptproblempunkte, die in den kommenden Wochen auf dem Trainingsplan zu stehen haben, sind Strafecken und das Tore schießen. Die TG hat mit neun erzielten Toren den schwächsten Sturm der Liga. „Üben, üben, üben“, gibt Lüschen als Devise aus. Ein Vorteil: Die Eingewöhnungsphase sowohl vonseiten der Mannschaft als auch vonseiten der Trainer fällt weg, da das Duo die Truppe bereits unter seinen Fittichen hatte.
Und sowohl die Kapitänin als auch der Interimscoach nehmen die Spielerinnen in die Pflicht. „Sie müssen jetzt liefern“, betont Lüschen. „Wir müssen Vollgas geben“, fordert auch Katharina Koppel. Die Kapitänin ist sich sicher, dass der Ernst der Lage mittlerweile bei allen im Team angekommen ist.
Was den Kader angeht, hat sich Fridolin Lüschen schon einige Gedanken gemacht, wie er sagt. Da er aber noch nicht mit der Mannschaft gesprochen habe, wolle er sich noch bedeckt halten. Katharina Koppel bringt aus der zweiten Mannschaft Julia Sabasch ins Spiel. „Sie könnte in der Defensive helfen.“ Und Nina Stramitzel könne im Sturm für die dringend benötigten Tore sorgen. Auch Franziska Schwindt sei eine Alternative, habe ja auch schon in der ersten Mannschaft gespielt. „Sie haben sich die Chance verdient“, ist Koppel überzeugt.
Für Hockey-Abteilungsleiter Timo Schmietenknop geht die Suche nach einem Trainer für die Damenmannschaft derweil von vorne los. Im Optimalfall könne er Ende Januar einen Nachfolger präsentieren. „Zwischen den Jahren geht erfahrungsgemäß wenig“, sagt Schmietenknop. Denn klar ist: Fridolin Lüschen und Timo Schmietenknop werden die Mannschaft nur interimsmäßig bis zum Ende der Hallenrunde – das letzte Saisonspiel ist am 16. Februar in Hanau – betreuen.
Ein kleines Manko: Am 19. Januar beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt werden die beiden nicht an der Seitenlinie stehen, da sie an dem Abend mit den TG-Herren beim TEC Darmstadt ran müssen. „Das ist aber das einzige Spiel, bei dem es Überschneidungen gibt. Da werden wir eine Lösung finden“, sagt Fridolin Lüschen.