Rheinpfalz: Abstieg abgehakt (15.09.2018)

1. Herren – Vor der Saison: Erste Herren der TG Frankenthal starten heute in die Runde der Ersten Feldhockey-Regionalliga Süd

Von Christian Treptow

Frankenthal. Mit einem Auswärtsspiel beim Wiesbadener THC beginnt für die ersten Herren der TG Frankenthal heute die Saison in der Ersten Feldhockey-Regionalliga Süd. An der Seitenlinie hat Thomas Merz das Sagen. Er baut auf ein junges Trio mit Rückkehrer Johannes Gans im Zentrum. Und er hofft, dass über 1000 Ecken, die die TG im Training absolviert hat, sich im Spiel niederschlagen.

„Der Abstieg ist abgehakt. Die Stimmung ist gut, alle sind locker“, sagt Thomas Merz. Er wird in den vier Spielen der Feldrunde, die in diesem Jahr noch ausgetragen werden, an der Seitenlinie das Kommando haben. Die Trainingsgestaltung läuft unter seiner Federführung in enger Zusammenarbeit mit dem Mannschaftsrat.Also, wie hat er die Truppe nach dem Schock von Limburg wieder aufgerichtet? „Das musste ich gar nicht“, sagt Merz. Die Leistungen in den Übungseinheiten seien gut gewesen. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, ist er überzeugt. Klar, der unnötige Abstieg sei noch ein bisschen in den Köpfen gewesen. Aber das sei jetzt abgehakt.

Ein Beleg dafür, dass alles in Ordnung sei, sei auch die Tatsache, dass die Mannschaft nahezu komplett zusammengeblieben ist. Lediglich Torwart Jonathan Adams ist wieder zurück nach Frankfurt gegangen, und Konstantin Hansen hat es wieder zurück nach Norddeutschland gezogen. Letzterer sei aber ohnehin nur bis Sommer eingeplant gewesen.

Außerdem hat die TG noch einen Hochkaräter dazubekommen. Johannes Gans trägt nach einem einjährigen Intermezzo in Mülheim wieder das grüne TG-Trikot. Er kommt als deutscher Meister und Europapokalteilnehmer zurück. Gans ist auch der neue Kapitän der Mannschaft. Er hat die Binde von Timo Schmietenknop übernommen. Gans’ Stellvertreter ist Bastian Schneider. „Es ist eine Ehre, die Binde zu tragen“, sagt Gans. Natürlich mache er in dieser Rolle auch einige Ansagen. Bislang bekomme er gutes Feedback aus dem Team.

Gans hebe das Niveau der Mannschaft, betont Thomas Merz. Und der Rückkehrer soll gemeinsam mit Lauritz Fuchs und Marius Haber die spielbestimmende Achse bei der TG bilden. Im Tor hat Oliver Scharfenberger die Nase vorne. Alexander König sei aber „gut hintendran“.

Besonders bei den Ecken hofft man am Jahnplatz auf den Neuen. Thomas Merz hat Johannes Gans als Schützen fest eingeplant. Die schwache Eckenquote war in der abgelaufenen Runde, die im Abstieg gipfelte, einer der Knackpunkte. Damit es da künftig besser aussieht, gab es etliche Extraeinheiten. „Bis zum Saisonstart werden wir wohl 1000 bis 1200 Ecken trainiert haben“, verdeutlicht Thomas Merz. Ob der einseitigen Belastung bei den Spielern mussten auch die Physiotherapeuten Überstunden schieben, sagt Merz und lacht.

Bei der Rolle der Turngemeinde in der Saison sind sich Kapitän und Coach noch nicht zu 100 Prozent einig. Gemeinhin gilt der Absteiger ja als der Favorit auf den Wiederaufstieg. „Wir sollten Favorit sein. Ich glaube es aber nicht“, sagt Thomas Merz. Er hat eher den heutigen Gegner Wiesbaden auf der Rechnung, der starkes, schnelles Hockey spiele. „Wir haben einen starken Kader. Wir sind einer der Favoriten“, umschreibt allerdings Johannes Gans, was er seiner Truppe zutraut.

Es werde in der Regionalliga mehr über den Kampf gehen, sagt Thomas Merz. „Es wird etwas härter werden“, meint auch Johannes Gans. „Aber davon dürfen wir uns als technisch starke Mannschaft nicht aus dem Konzept bringen lassen.“

„Wir sind die Gejagten“, betont Merz. Was auch gleich die taktische Ausrichtung für die Spiele vorgibt. „Viele Mannschaften werden sich gegen uns hinten reinstellen. Da dürfen wir nicht in die Konter laufen. Es wird darum gehen, spielerisch in den Kreis zu kommen, und wenn möglich Ecken zu ziehen.“

Der ganze Aufwand nur für vier Spiele? „Ja, das lohnt sich eigentlich nicht“, gibt Thomas Merz zu. Außer dem Spiel in Wiesbaden heute stehen noch Heimspiele gegen Schott Mainz und den Dürkheimer HC sowie die Partie in Würzburg an.

Neben den Ecken habe man vor allem noch Wert auf die Athletik gelegt, erläutert Thomas Merz. Das sei in der Vorrunde der abgelaufenen Zweitligafeldsaison die Schwäche gewesen. „Da haben wir im letzten Viertel nachgelassen.“ Das soll jetzt nicht mehr der Fall sein. Ein letztes Viertel wird es für die TG in der Regionalliga auch gar nicht geben. Die Spielzeit beträgt hier wieder zweimal 35 Minuten. Dafür haben die Trainer jetzt wieder die Auszeit als taktisches Mittel zur Verfügung.

Und noch eine kleine Änderung gibt es. Die Eintrittspreise für die Heimspiele der Herren sind leicht gesunken. Laut TG-Vorsitzendem Martin Schuff zahlen Nichtmitglieder in der Regionalliga fünf statt bisher sechs und Mitglieder vier statt bislang fünf Euro. Rentner, Schüler und Studenten zahlen nach wie vor drei Euro am Eingang.

Termine

 Wiesbadener THC – TG Frankenthal, heute 16 Uhr 

TG Frankenthal – TSV Schott Mainz, 22. September 16 Uhr

HTC Würzburg – TG Frankenthal, 29. September 16 Uhr

TG Frankenthal – Dürkheimer HC, 5. Oktober, 20 Uhr

So spielen sie

TG Frankenthal: Scharfenberger, König – Beck, Kohlmann, Schneider, Eck, Kohlmann – Schmietenknop, Reinhard, Becker, Gans – Lauritz Fuchs, Haber, Bauer, Beringer, Lüschen.

Der Gegner der TG

Wiesbadener THC

Zufrieden war Thomas Dauner, Trainer des Wiesbadener THC, nicht unbedingt zum Saisonstart. Beim 3:3 beim Dürkheimer HC führte sein Team erst 2:0, lag dann 2:3 zurück und holte am Ende noch einen Punkt. „Immerhin sind wir nach dem Rückstand noch mal zurückgekommen“, nimmt Dauner als positiven Aspekt mit. Man habe gemerkt, dass die Automatismen noch nicht greifen. „Das ist erst nach drei, vier Spielen der Fall. Aber dann ist die Vorrunde ja schon rum.“ Gegen die TG wäre er mit einem Zähler zufrieden. „Ich wäre aber auch nicht unglücklich, wenn wir verlieren, aber die Leistung gestimmt hat“, sagt der Übungsleiter. Aber vielleicht erwische man ja die TG – für Dauner der Favorit auf den Aufstieg – auf dem falschen Fuß. Um den Aufstieg gehe es in dieser Saison bei den Hessen noch nicht. Er wolle in der Runde nichts mit dem Abstieg zu tun haben, betont Dauner. In der kommenden Spielzeit sehe das dann aber anders aus. Nächste Runde will Dauner mit seiner Truppe um den Aufstieg spielen. tc