Glücklicher Sieg, verdiente Niederlage (09.05.2022)

Feldhockey: Nach dem 2:1 (0:0)-Erfolg am Samstag auf eigenem Platz gegen den TuS Lichterfelde verlor Feldhockey-Zweitligist TG Frankenthal am Sonntag mit 2:5 (1:3) bei der HG Nürnberg. „In Nürnberg war für uns nichts zu holen“, meinte TG-Trainer Timo Schmietenknop. Dichtes Gedränge herrscht im Mittelfeld der Liga. Die TG steht mit 14 Punkten auf Rang sechs.

Von Stefan Tresch

 
Frankenthal. Gut, dass die TG am Samstag gegen den TuS Lichterfelde drei Punkte eingefahren hat, denn gegen die HG Nürnberg lief es am Sonntag überhaupt nicht toll. „Meine Mannschaft hat sich auf dem nassen, rutschigen Rasen nicht zurechtgefunden“, meinte TG-Trainer Timo Schmietenknop nach der Begegnung. Es sei ihr deshalb nicht gelungen, ein gutes Kombinationsspiel aufzuziehen. 20 bis 30 Prozent fehlten der TG laut dem Coach an Leistung gegenüber dem Samstagsspiel, das spielerisch ebenfalls Defizite aufwies. Doch gegen TuS Lichterfelde stimmte das Ergebnis. Der 2:1-Erfolg gegen den Tabellenzweiten war ein guter Einstand in das Doppelspielwochenende. Gegen den TuS kämpfte die TG. Jonathan Wiemer schoss sein erstes Tor bei den ersten Herren – alles positive Aspekte. Präzision, Passsicherheit, Schnelligkeit, Ausführung der Strafecken sind Arbeitsfelder, die dem Trainer erhalten bleiben.

Keineswegs überschwänglich war Wiemer nach Abpfiff der Partie aufgrund seines ersten Torerlebnisses bei den ersten Herren. Ein gutes Gefühl sei es, sagte er fast zurückgenommen. Sein Abstaubertor zum 1:0 (38.) sei durchaus so geübt und geplant gewesen, berichtete er. „Ich denke, dass wir das Spiel kontrolliert haben“, bilanzierte Wiemer nüchtern.

TuS-Coach Wegener sauerEin anderer war nach dem Schlusspfiff mehr in Fahrt: Lichterfeldes Trainer Thorben Wegener. Fast eine Nichtigkeit hatte ihn kurz vor der Pause bereits derart aufgeregt, dass es ihn noch lange beschäftigte. „Wir wurden in entscheidenden Phasen des Spiels durch die Unparteiischen benachteiligt“, so sein Fazit.

Schmietenknop dagegen war trotz sichtbarer spielerischer Mängel zufrieden: Das Ergebnis stimmte aus Sicht der TG. „Wir haben gegen den Tabellenzweiten gewonnen“, freute sich der Coach, der in der ersten Hälfte eine sehr gute Defensivleistung seiner Mannschaft sah.

Eine ruhige erste Hälfte verbrachten die Torhüter auf beiden Seiten. Die Mannschaften waren defensiv gut aufgestellt, ließen kaum brenzlige Situationen im Kreis zu. Im ersten Viertel hatten die Gastgeber die optische Überlegenheit auf dem Feld, in den zweiten 15 Minuten zog sich die TG zeitweise weit zurück, so dass mehr in deren Spielhälfte los war. Es dauerte bis ins zweite Viertel, bis erstmals so etwas wie zählbare Chancen zustande kamen. Den Anfang machte die TG mit Johannes Zurke, nur eine Minute später kam der TuS zu seiner ersten Chance. Yannick Voß drang in den Kreis ein, schoss stramm, verzog aber leicht. Da musste sich TG-Torwart Thimo Bernet erstmals strecken. Die besten Gelegenheiten ließ jedoch die TG in der Schlussminute vor der Pause aus. Zwei Strafecken wurden nicht wirklich gefährlich für die Gäste.

Immerhin: In der zweiten Hälfte war eine Strafecke Ausgangspunkt für den Führungstreffer durch Wiemer – im zweiten Nachschuss. Wichtig war, dass Noah Frank auf 2:0 erhöhte, als die Gäste den Torwart aus dem Spiel genommen hatten und versuchten, in den letzten Minuten alles auf eine Karte zu setzen. Dass sie durch Julius Kortenkamp (59.) den Anschlusstreffer erzielten, war verschmerzbar.

Früher Rückstand bei HGIn Nürnberg lag die TG bereits nach 23. Minuten 0:3 zurück. Klemens Bartle (8.), Thomas Schwab (21.) und Nicolas Vojtech (23.) hatten die Gastgeber in Führung geschossen. Marc Beck verkürzte noch vor der Pause durch einen verwandelten Siebenmeter auf 1:3 (24.). Ein Doppelschlag durch Florian Schmeiser (41.) und Leon Spitzbart (44.) zerstörte die Frankenthaler Hoffnungen, vielleicht noch einen Punkt mitnehmen zu können. Das 2:5, das Noah Frank nach einer Strafecke (49.) erzielte, war nur noch Ergebniskosmetik.

Das Mittelfeld in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga, es steht weiter dicht beisammen, reicht von Platz zwei bis zum vorletzten Rang. Die TG steht mittendrin, hat nach allen Seiten Kontakt.