Hallenhockey: Frankenthalerinnen schlagen in Erster Regionalliga Süd nach dem 1. Hanauer THC auch den HTC Stuttgarter Kickers
FRANKENTHAL. Fast alle Teams in der Ersten Hallenhockey-Regionalliga Süd der Damen waren am Wochenende doppelt gefordert. Gewinner des Spieltags war am Ende die TG Frankenthal, die mit einem 4:1 (1:1) in Hanau und einem 5:4 (2:2) zu Hause gegen die Stuttgarter Kickers die Tabellenführung eroberte. Einfach waren beide Spiele nicht.
Wer die Partien verfolgte, durfte keine Probleme mit dem Blutdruck haben oder musste Sorge tragen, dass dieser gut eingestellt war. Für das Heimspiel am Sonntag gegen den HTC Stuttgarter Kickers galt das sogar noch etwas mehr. Die Zuschauer in der Stadtsporthalle Am Kanal sahen einen offenen Schlagabtausch zweier offensiv eingestellter Mannschaften. Dass es bis zuletzt spannend blieb, war auch der Spielanlage geschuldet, die beide Teams pflegen. Sowohl die TG als auch die Kickers ziehen ihr Spiel bevorzugt über die linke Seite auf und setzen in der Defensivbewegung auf eine Art Liberoposition, wie sie früher im Fußball üblich war.
Bei den Frankenthalerinnen übernimmt Marie Fischer diesen Part. Und die U19-Nationalspielerin bewies einmal mehr ihre individuelle Extraklasse, indem sie immer wieder gegnerische Vorstöße unterband und direkt mit der Balleroberung Angriffe der TG einleitete. Bis diese fruchteten, dauerte es allerdings eine Weile. Denn erst einmal waren die forsch beginnenden Gäste an der Reihe, die durch Tore von Jette Kurz (3.) und Lina Vollrath (9.) früh in Führung gingen. Erst kurz vor der Halbzeit gelang es den TG-Damen, den Hebel umzulegen. Die Wende brachten zwei Strafecken, die Nina Büffor (29.) und Marie Fischer (30.) verwandelten.
„Ausgleich zur richtigen Zeit“„Man hat am Anfang schon gemerkt, dass die Stuttgarterinnen am Samstag kein Spiel hatten und ausgeruhter waren. Die körperlich intensive Partie am Vorabend in Hanau hat uns einige Körner gekostet“, bekannte TG-Verteidigerin und Torschützin Nina Büffor. „Der Ausgleich zur Pause kam genau zur richtigen Zeit, sodass wir mit viel Selbstvertrauen in die zweite Spielhälfte starten konnten. Wir haben dann auch nicht mehr so viele leichte Fehler gemacht.“
Tatsächlich brachte Spielmacherin Marie Fischer die TG nach einer erneuten Strafecke erstmals in Front (36.). Doch es blieb spannend, weil HTC-Spielerin Jette Kurz nur drei Minuten später der Ausgleich zum 3:3 gelang. Auch nach der neuerlichen Führung durch Stürmerin Laura Hilbert konnten die TG-Anhänger noch nicht aufatmen. Kurz nach der letzten Viertelpause verwandelte Kickers-Kapitänin Nadija Chmiel eine Kurze Ecke – 4:4 (46.). Dann schlug Kim Lauer zu. Nach Vorarbeit von Fischer gelang der TG-Kapitänin das Tor zum 5:4 (49.), und diesmal hielt die Führung der Frankenthalerinnen auch.
Axel Ganser hätte gerne einen Punkt mit nach Stuttgart genommen. „Am Ende hat uns gegen die starken Frankenthalerinnen etwas die Cleverness gefehlt“, räumte der HTC-Trainer ein. Mit TG-Coach Tobias Stumpf stimmte er darin überein, dass beide Seiten „ein packendes und faires Hockeyspiel abgeliefert haben“.
Punktgleich mit WiesbadenGeduld musste die TG bereits am Samstagabend beim 1. Hanauer THC aufbringen. Das frühe 1:0 der Gastgeberinnen glich Marie Fischer aus (20.). Doch erst im letzten Viertel stellten die Gäste die Weichen auf Sieg. Erneut Fischer (47.) sowie Kim Lauer (53.) und Klara Galijasevic (54.) sorgten für den klaren 4:1-Endstand aus Frankenthaler Sicht.
Der Lohn der Mühe: Die TG-Damen stehen nach vier Spielen mit neun Zählern an der Tabellenspitze – punktgleich mit dem Wiesbadener THC, der ein um drei Treffer schlechteres Torverhältnis hat. Stumpf sprach von einem „gelungenen Saisonstart. Wir können jetzt selbstbewusst in die letzten beiden Partien vor der Weihnachtspause gehen“.