Rheinpfalz: Vom Fan zum Produzenten (10.02.2021)

Hintergrund: Wer noch mehr über die Spieler der TG Frankenthal und Informationen rund um den Klub haben will, der hat seit ein paar Wochen eine neue Anlaufstelle. Im TG-Podcast auf Spotify und YouTube führt Julius Wagner Gespräche mit Spielern und entlockt Trainern und Funktionären Neues rund um den Verein. In der neuen Folge steht der Coach der Damen Rede und Antwort.

Von Christian Treptow 

Frankenthal. Es hilft beim Erstellen eines Konzepts für einen Podcast, wenn man im Verein jemanden hat, der selbst ein großer Fan dieses Formats ist. Da kommt es der TG Frankenthal zugute, dass Julius Wagner beim Verein gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Seit Mitte August vergangenen Jahres ist Wagner in Frankenthal. Ursprünglich kommt er aus Ulm, spielte auch beim dortigen SSV Hockey. Das will der 18 Jahre alte Torwart auch auf dem Jahnplatz. Einmal habe er es auch schon in den Kader der ersten Herren geschafft, sagt er stolz.„Ich bin selbst großer Podcast-Fan“, erzählt Wagner im RHEINPFALZ-Gespräch. Bei den Produktionen der „Zeit“ und der „FAZ“ höre er regelmäßig rein. „Ich finde das cool. Man kann sich von der Unterhaltung einfach berieseln lassen“, sagt er. Also habe er sich Gedanken gemacht, wie man das Format bei der TG umsetzen könnte. „Es gibt ja schon andere Vereine, die einen eigenen Podcast haben“, berichtet der Teenager.

Der Podcast ist ein reines Hörformat. Vor die Kamera muss also niemand. Dafür aber vor das Mikrofon von Julius Wagner. Gestartet ist die TG bei ihrem Podcast mit Porträts. Dem Kapitän der ersten Herrenmannschaft gebührte die Ehre, Gast bei der Premiere zu sein. Johannes Gans erzählt von seiner Liebe zur TG, aber auch, wie es war, mit Mülheim deutscher Meister zu werden. Auch Katharina Koppel, Kapitänin der Damen, sowie Routinier Marc Beck standen schon Rede und Antwort.

Doch Wagner und die TG setzen nicht nur auf Geschichten rund um Personen. Auch Informationen rund um die Hockeyteams der TG gibt es. Zum Beispiel in der neuesten Folge, in der Wagner Damentrainer Tobias Stumpf auf den Zahn fühlt.

Die Vorbereitungen zu den Gesprächen liefen unterschiedlich, berichtet der junge Keeper. „Ich spreche mit Personen, die die Gesprächspartner kennen, recherchiere im Internet, schaue auf die Kaderzusammensetzungen, höre mich im Verein um.“ Daraus entsteht dann der Leitfaden für das Gespräch. Und ursprünglich habe er sich auch genau an die Vorgaben halten wollen. „Ich denke aber, dass es angenehmer ist – auch für die Zuhörer –, wenn man mal etwas spontaner wird.“

Etwa zwei, drei Tage Arbeit habe er mit einer Podcast-Folge, erzählt Julius Wagner. Die Vorbereitung dauere normalerweise etwas länger, für das Skript brauche er etwa zwei Stunden. Nach der Aufnahme gehe es dann ans Schneiden. Und auch die Tonqualität müsse noch bearbeitet werden. Dann wird der Podcast hochgeladen. Die Aufnahmen haben bislang hauptsächlich im Besprechungszimmer der TG am Jahnplatz stattgefunden. „Doch da ist mir noch zu viel Hall“, sagt Wagner.

Im Schülerpraktikum habe er bei einem Radiosender schon erste Erfahrungen mit der Materie gemacht. Also geht der berufliche Weg dann auch in diese Richtung? „Das hatte ich mir in der Tat überlegt“, sagt Wagner und lacht. Aktuell spiele er aber eher mit dem Gedanken, Jura zu studieren.

Etwa zehn- bis 15-mal höre er eine Folge selbst, bis diese dann der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. „Da fallen einem natürlich auch blöde Sätze auf, die man sagt“, berichtet er und lacht.

Die Folgen des TG-Podcasts sind über Spotify, Apple Music sowie auf dem YouTube-Kanal der TG zu hören. Mit der Anzahl der Zugriffe ist Julius Wagner zufrieden. Die Premiere mit Johannes Gans hätten bei Spotify über 200 Hörer aufgerufen. „Auch die Folge mit Katharina Koppel ist sehr gut gelaufen. Bei Marc waren es leider ein paar Zuhörer weniger.“

Die nächste Folge mit Tobias Stumpf ist bei Spotify bereits online. Und auch bei YouTube ist der TG-Damen-Coach bald zu hören. Herren-Trainer Timo Schmietenknop, Stephan Decher (Sportlicher Leiter Jugend) und Vereinsikone Peter Trump stehen noch auf Wagners Plan. Und wer weiß, was er sich sonst noch einfallen lässt …

Kommentar hinterlassen