Frankenthal. Die ersten Damen der TG Frankenthal können doch noch gewinnen: Im vierten Saisonspiel der Feldhockey-Regionalliga Süd schlugen sie am Samstag auf dem Jahnplatz den 1. Hanauer THC 3:2 (2:1). Der Sieg hätte noch höher ausfallen können, nach vielen vergebenen Chancen machten es die TG-Damen am Ende aber noch einmal unnötig spannend.
Die Frankenthalerinnen haben am Samstag eine lange Durststrecke beendet. Ihren letzten Sieg in einem Pflichtspiel hatten sie gegen den TSV Schott Mainz eingefahren. Das war am 24. Juni 2018. Nach dem glücklichen Klassenerhalt in der Feldrunde 2017/18 spielte das Damenteam der Turngemeinde eine miserable Saison in der Halle, die sieglos im Abstieg in die Zweite Regionalliga Süd mündete.
Das Selbstbewusstsein hatte in den vergangenen Monaten sichtlich gelitten. Die Freude nach dem Schlusspfiff war entsprechend groß. Die Mannschaft habe nach der desaströsen 0:8-Klatsche in der Vorwoche im ersten Spiel der Feldrunde nach der Winterpause bei der HG Nürnberg die geforderte Reaktion gezeigt, befand TG-Trainer Rainer Schwenk. „Die Einstellung hat gepasst, wir haben einen Schritt nach vorne gemacht.“ Sein Team habe das Spiel bestimmt und den Ball ordentlich laufen lassen. „Die Tore waren schön herausgespielt“, sagte Schwenk. „An der Chancenverwertung müssen wir noch arbeiten.“
TG-Damen offensiver eingestellt
Von Anfang an versuchten die Frankenthalerinnen, ihren Gegner früh zu stören. Schwenk hatte mit einer 3-4-3-Aufstellung ein offensiveres System als in Nürnberg gewählt. Die Rechnung ging auf: Während sich die Gastgeberinnen früh Chancen erarbeiteten, fanden die Hanauerinnen keinen Zugriff aufs Spiel. Nach Vorarbeit von Francesca Delarber, die auf den Flügeln viele Bälle nach vorne brachte, und Kim Lauer schloss TG-Stürmerin Emma Finke eine schöne Kombination mit dem 1:0 ab (6.). Für die Nachwuchsspielerin war es das erste Tor in der Regionalliga. Nach der Negativerfahrung vor einer Woche sei es wichtig gewesen, früh in Führung zu gehen, sagte Finke.
Dass die Frankenthalerinnen nach einem umstrittenen Siebenmeter, den Zoe Wohlleben für Hanau sicher zum 1:1 verwandelte (10.), nicht wie so oft in den vergangenen Monaten die Ruhe verloren, sondern weiter das Spiel machten, war der Schlüssel zum Erfolg. Noch vor der Pause erzielte Kim Lauer das verdiente 2:1 (30.).
Schwenk: Am Ende hat uns die Kraft gefehlt
In der zweiten Halbzeit verlor das Spiel an Tempo. Dennoch hätten Francesca Delarber (48.) und Annika Koch (56.) für die Vorentscheidung sorgen können. Das 3:1 erzielte dann Nina Büffor nach einer Strafecke (57.). Nach dem neuerlichen Anschlusstor der Gäste durch Marilena Krauß (62.) gerieten die TG-Damen jedoch noch einmal unter Druck.
„Wir haben uns durch einige Schiedsrichterentscheidungen aus der Ruhe bringen lassen“, meinte Emma Finke. „In den letzten Minuten haben aber alle gekämpft, der Teamgeist hat gestimmt.“ Am Ende habe die Kraft gefehlt, weiter stark dagegenzuhalten, erläuterte TG-Coach Rainer Schwenk. „Da müssen wir noch etwas Kondition bolzen.“ Hanaus Trainer Daniel Strahn gab den Schiedsrichtern eine Mitschuld an der Niederlage seiner Mannschaft. „Wir haben aber auch spielerisch nicht das gezeigt, was wir eigentlich können.“