Hallenhockey: TG-Damen starten mit 1:7-Niederlage gegen Aufsteiger Bietigheimer HTC in die neue Regionalliga-Saison
Von Christian Treptow
Frankenthal. So hatte sich Udo Specht, neuer Trainer der ersten Damen der TG Frankenthal, sein Punktspieldebüt an der Seitenlinie wohl nicht vorgestellt. Seine Mannschaft verlor gestern zum Start der Ersten Hallenhockey-Regionalliga Süd 1:7 (0:2) gegen Aufsteiger Bietigheimer HTC. Dabei agierte die Turngemeinde über weite Strecken viel zu passiv und mutlos.
Bietigheims Coach Jürgen Fili hatte nach dem Spiel wenig am Auftritt seiner Mannschaft auszusetzen. „Es gibt nicht viel, mit dem ich unzufrieden bin“, meinte er. Sein Team sei über 90 Prozent der Spielzeit dominant gewesen. „Frankenthal hat zu wenig für den Aufbau gemacht. Das hatten wir so nicht erwartet“, sagte Fili. Einzig die Chancenverwertung sei nicht optimal gewesen. Aber das sei jammern auf hohem Niveau. „Es hat alles gepasst. Frankenthaler Gegenwehr war nahezu nicht vorhanden.“Zumindest den letzten Satz wollte Udo Specht so nicht stehen lassen. „Das mit der Gegenwehr stimmt nur bedingt. Wir hatten auch Chancen.“ Was richtig ist. Das Hauptproblem seiner Truppe: „Wir machen keine Tore“, betonte Specht. Er verwies zum Beispiel auf die Strafecke, die die TG leichtfertig durch eine schlechte Hereingabe von Esther Peikert vergab. Quasi im Gegenzug gingen die Gäste durch Neele Fili in Führung (7.).
Die Gastgeber waren über weite Strecken zu passiv. Dabei wurde in den letzten fünf Minuten vor der Pause deutlich, dass auch die Gäste Schwierigkeiten bekommen können. Zum Beispiel bei Pressing des Gegners. Doch das setzte die TG nur punktuell ein. Ja, die Frankenthalerinnen hatten ihre Möglichkeiten, waren aber im Schusskreis nicht zwingend genug. Katja Happersberger (14.) und Francesca Delarber (16.) konnten jeweils den Ball nicht kontrollieren. So ging’s mit 0:2 in die Pause, weil Neele Fili noch mal zur Stelle war (23.).
Nach dem Seitenwechsel kam die Turngemeinde aber unverständlicherweise wieder zu passiv auf den Platz. Das 0:3 (42.) war die Folge. Das wäre vielleicht sogar noch aufzuholen gewesen, wenn Delarber oder Happersberger bei einer Doppelchance (45.) oder Kim Lauer nach der zweiten Ecke der Gastgeberinnen (51.) den Anschluss geschafft hätten. „Da war auch etwas Pech dabei. Wenn wir da das 1:3 machen, wird es ein anderes Spiel“, meinte TG-Trainer Udo Specht.
Nach dem 0:4 durch Melanie Senghaas (52.) fiel die TG aber auseinander. Senghaas schaffte noch einen lupenreinen Hattrick (52., 54.). Die überragende Spielgestalterin beim BHTC, Ines Wanner, traf zum 0:7 (57.). TG-Trainer Udo Specht nannte das „fünf Minuten Blackout“. Er haderte aber auch: „Es darf nicht passieren, dass wir uns so abschlachten lassen.“ Das Tor sei seiner Truppe dann erst gelungen, als das Spiel schon rum gewesen sei. Franziska Schwindt brachte die Turngemeinde mit dem Ehrentreffer noch auf die Anzeigetafel (58.).
Für die Partie am Samstag bei Eintracht Frankfurt kündigte der TG-Coach an, an der taktischen Ausrichtung der Mannschaft etwas zu ändern. „Die Mädchen müssen offen für Neues sein“, forderte er. Dann werde wohl auch Alissa Stang wieder zum Team gehören. Sie sei gestern kurzfristig verletzt ausgefallen. Specht rechnet aber damit, dass sie gegen Frankfurt wieder fit ist. „Alissa hat im Training einen guten Eindruck hinterlassen, kann vorne auch mal zocken“, sagt Specht über seinen Schützling. Solche Impulse hätte die Turngemeinde gestern dringend gebraucht.
So spielten sie
TG Frankenthal: Deimling (Main) – Koppel, Peikert, Lauer, Happersberger, Schwindt, Hoffmann, Büffor, Delarber, Haselmaier
Bietigheimer HTC: Hegen (Stellner) – Wanner, Senghaas, Neele Fili, Traxler, Jana Fili, Meissner, Schönamsgruber, Lindenberger, Hipp, Dina Fili
Tore: 0:1 Neele Fili (7.), 0:2 Neele Fili (23.), 0:3 Jana Fili (42.), 0:4 Senghaas (52.), 0:5 Senghaas (52.), 0:6 Senghaas (54.), 0:7 Wanner (57.), 1:7 Schwindt (58.) – Strafecken: 2/0 – 3/0 – Beste Spielerinnen: Deimling – Wanner, Senghaas, Schönamsgruber, Neele Fili – Zuschauer: 50 – Schiedsrichter: Krüger (Alzey)/Schmitz (Neunkirchen).