Hockey: Der Spitzenreiter und Aufstiegsfavorit war eine Nummer zu groß für die TG Frankenthal. 0:3 (0:1) verlor die Mannschaft von Trainer Timo Schmietenknop den Rückrundenauftakt in der Zweiten Bundesliga Süd gegen den Münchner SC. Dabei schürten die Gastgeber die Hoffnung, dass das Ziel, sich früh von der Abstiegszone abzusetzen, erfüllt wird.
Von Frank Geller und
Christian Treptow
Frankenthal. Erwartungsgemäß gab es für die TG Frankenthal gegen den Spitzenreiter aus der bayerischen Landeshauptstadt nichts zu holen. Ganz so eklatant wie beim 0:4 zum Start der Feldsaison 21/22 in München hatte TG-Trainer Timo Schmietenknop den Leistungsunterschied aber nicht gesehen. Das 0:3 sei etwas zu hoch ausgefallen. Ein 1:2 wäre aus seiner Sicht das gerechtere Ergebnis gewesen.Dem konnte man sich durchaus anschließen. Vor allem im ersten Viertel stellte Frankenthal den Aufstiegsanwärter durch engagiertes Pressing immer wieder vor Probleme. Im Mittelfeld ragte diesmal der spielfreudige Yannick Koch heraus, der auch das Duell mit drei Gegnern nicht scheute und hierbei oft als Sieger hervorging. „Es war ein sehr gutes erstes Viertel und allgemein ein ganz gutes Spiel von uns“, befand Timo Schmietenknop. Aber man habe gemerkt, dass die Schlagzahl des MSC ein bisschen zu hoch gewesen sei für seine Truppe.
Das Manko: Die TG schaffte es zwar gefällig durchs Mittelfeld. Vor dem Schusskreis der Gäste war aber Endstation, sodass Münchens Keeper Jannik Schwarz einen relativ ruhigen Nachmittag auf dem Jahnplatz erlebte. Aus dem Spiel heraus gelang der TG ein nennenswerter Abschluss. Dieser ging auf das Konto von Jonathan Wiemer (40.). Der Nachwuchsstürmer gab bei seinem Debüt – wie der zweite Neue Lars Schreiner und Rückkehrer Sven Beringer – eine solide Vorstellung.
Auch die beiden späten Strafecken, durch die die TG vielleicht noch etwas Spannung in die Partie hätte bringen können, wurden von den Münchnern abgelaufen. Aus der zweiten resultierte gar ein Konter des MSC, der zum 0:3 durch Philipp Dirmeier führte.
Ab dem zweiten Viertel wurde der Regen stärker. Und je ungemütlicher das Wetter wurde, desto ungemütlicher wurde es auch für die TG auf dem Kunstrasen. Weil der MSC, angetrieben von Nationalspieler Phillip Holzmüller, zunehmend zu seinem Rhythmus fand, besser presste und die Gastgeber seltener zur Entfaltung kommen ließ. Das 0:1 durch Philip Bezzenberger (19.) war nur die logische Konsequenz. Die Spiele mit der Nationalmannschaft auf internationalem Niveau seien eine wertvolle Erfahrung gewesen. „Mein Fokus liegt auf dem Verein und dem Aufstieg in die Erste Bundesliga. Dafür haben wir heute einen weiteren Schritt gemacht“, sagte Holzmüller.
Bernet im MittelpunktFortan stand Thimo Bernet im TG-Tor regelmäßig im Mittelpunkt. Der Keeper bewahrte sein Team mit zahlreichen Paraden vor einem höheren Rückstand. Und immer wenn MSC-Coach Patrick Fritsche von der Seitenlinie die Anweisung „Feuer auf den Ball“ gab, wusste man, dass es für die TG brenzlig werden würde.
„Wir hatten im Mittelfeld nicht mehr die Luft, etwas entgegenzusetzen. Wir haben viele unnötige Bälle verloren, im Pressing nicht mehr so konsequent agiert“, erläuterte Schmietenknop. Man habe es dem MSC taktisch sehr schwer gemacht, die Mannschaft sei sehr variabel aufgetreten. „Aber München bestraft jeden Fehler.“ Und doch habe man gesehen, dass die TG auf dem Niveau mithalten könne.
„In Frankenthal zu spielen ist nie einfach. Nach der holprigen Vorbereitung war es wichtig, das erste Spiel zu gewinnen. Wir müssen aber noch einiges verbessern, zum Beispiel die Chancenverwertung und das Defensivverhalten nach verlorenen Bällen“, meinte Patrick Fritsche.
So spielten sie
TG Frankenthal: Bernet (Wagner) – Beck, Eck, Schneider, Zurke, Reinhard – Koch, Ehret, Becker, Schreiner, Holzhauser – Seel, Cunningham, Wiemer, Beringer, Frank
Münchner SC: Schwarz (Junke) – Schellinger, Berendts, Quirin Nahr, Holzmüller, Dirmeier, Szerdahelyi – Kramer, Duetz, Marvin Nahr, Mayer – Böllhoff, Laschet, Kalix, Bezzenberger, Mack
Tore: 0:1 Bezzenberger (19.), 0:2 Mack (36.), Dirmeier (56.) – Strafecken: 2/0 – 1/0 – Grüne Karten: Seel, Holzhauser – Kalix, Schellinger – Beste Spieler: Bernet, Koch – Holzmüller, Kalix, Mack, Bezzenberger – Zuschauer: 150 – Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Neideck (Speyer).